Hall in Tirol

Was hat Hall mit dem Verschwisterungsverein Schotten zu tun? Ganz einfach, seit dem 13. Oktober 2019 ist diese Stadt im Bundesland Tirol (Österreich) mit unserer Partnerstadt Arco offiziell befreundet. Bürgermeis­terin Dr. Eva Posch (ÖVP) und Alessandro Betta (PD) unterzeichneten bei einem Festakt in Arco die entsprechenden Urkunden. Der Ursprung der Kontakte ist ein Erlass aus dem 17. Jahrhundert, wonach ein Kaufmann aus Arco Öl und Kerzen in die Wallfahrtskirche Maria Loretto in Hall liefern musste. Diesen historischen Brauch ließ die Schützenkompanie „Erzherzog Albrecht“ aus Arco wieder aufleben. Ihre Mitglieder bringen seit 1999, der alten Tradition folgend, jedes Jahr statt Öl Zweige vom Olivenbaum nach Hall in Tirol.

Dr. Eva Posch (ÖVP) und Alessandro Betta (PD) unterzeichneten bei einem Festakt in Arco die entsprechenden Urkunden.
 

Nach dem Motto „Eure Freunde sind auch unsere Freunde“ könnte Hall künftig in den Verschwis­terungsaktivitäten eine Rolle spielen, muss aber nicht, denn auch Partner anderer Partnerstädte sind nicht immer und überall dabei. Verschwistert ist Hall mit Sommacampagna in Venetien/Italien und befreundet mit Arco, Brixen (Südtirol), Iserlohn (Deutschland) seit 1967 und Winterthur (Schweiz) seit 1948. Um die Städtepart­nerschaften kümmert sind das städtische Kulturamt.

In Hall ist die ÖVP (Österreichische Volkspartei) mit acht Abgeordneten (2230 Stimmen / 37,71 %) im Stadt­parlament stärkste Fraktion. Die SPÖ (779 Stimmen / 13,17 %), die unabhängige Bürgerliste „Für Hall“ (883 / 14,93 %) und die Grünen Hall (781 / 13,21 %) haben je drei Vertreter, die „Haller Freiheit­liche“-FPÖ hat vier Abgeordnete (1240 / 20,97 %). ÖVP und FPÖ haben ein „Arbeitsabkommen“, keine Koalition.

Die Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen (bei uns Stadtverordnetenversammlung) waren am 28. Februar2016. Für den Posten des Bürgermeisters gab es damals fünf Kandidaten, von denen keiner die absolute Mehrheit holte. Es hätte zu einer Stichwahl von Posch (ÖVP) und Karl-Ludwig Faserl (FPÖ) kommen müssen, doch Faserl, der im ersten Wahlgang deutlich weniger Voten als Posch hatte, verzich­tete auf eine Kandidatur.

Hall in Tirol
 
 
Zu den Sehenswürdigkeiten schreibt Wikipedia: „Der Obere Stadtplatz in der Altstadt bietet ein mittel­alterliches Ambiente. Hier befinden sich das städtische Rathaus, dessen Ratssaal als Trausaal verwendet wird, und die gotische Pfarrkirche St. Nikolaus. Am Stiftsplatz erheben sich die Stiftskirche (Herz-Jesu-Basilika), deren Fassade Elemente der Renaissance aus ihrer Erbauungszeit bewahrt hat, und die Aller­heiligenkirche (ehemalige Jesuitenkirche), die erste Barockkirche Nordtirols. Im Südwesten der Altstadt liegt die kleine Salvatorkirche, die mit einem Jüngsten Gericht aus der Zeit um 1418 eine der wenigen hochgotischen Malereien Nordtirols besitzt.“

Hall ist eine lebendige Stadt mit einem schönen historischen Stadtkern, vielen liebevoll erhaltenen Gebäu­den, kleinen Gassen, vielen Kirchen, Restaurants und Cafés. Bei meinem Bummel an einem Freitagnach­mittag in August entstanden zahlreiche Aufnahmen, die einen kleinen Einblick geben (siehe Fotogalerie weiter unten).

Die Stadt liegt auf 574 Metern über den Meeresspiegel im Inntal, etwa zehn Kilometer östlich von Innsbruck und hat 14.153 Einwohner (Stand 1. Januar 2020).